Eubas Beitrag zur Kulturhauptstadt 2025

Chemnitz

Auf den Spuren des Eisenbahnpoiniers Richard Hartmann - eine geführte Bustour

Richard Hartmann wurde am 8.11.1809 im Elsass geboren. Seine Gesellenwanderjahre führten ihn 1832 nach Chemnitz, wo er u.a. bei
Carl Gottlieb Haubold arbeitete. 1837 erwarb er das Bürgerrecht und gründete eine Maschinenbauwerkstatt. In den folgenden Jahren
begründete er seinen Ruf als Maschinenbauer über die Chemnitzer Grenzen hinaus.

1848 baute er seine erste Lokomotive und schaltete damit die britischen Konkurrenz aus. Damit entwickelte er sich zum
Hauptlieferanten der Königlich-Sächsischen Staatseisenbahnen. Bald lieferte er seine Lokomotiven in die ganze Welt. Sein Lokomotivbau
gab dem Aufschwung der Industrie in Deutschland einen entscheidenden Impuls.

Durch das Wirken Richard Hartmanns setzte eine Entwicklung ein, die bis in die heutigen Tage das Stadtbild prägt.
Die Industrieanlagen der vergangenen zwei Jahrhunderte gehören zum Erbe der Stadt. Die Industriearchitektur hat sich zu einem
kulturellen Pfeiler manifestiert. Heute sind Gebäude, die nicht mehr industriell genutzt werden, zum Beispiel kulturelle Stätten, die den
Charme der unvergleichlichen Entwicklung der Stadt immer noch widerspiegeln.

Die einzelnen Stationen unserer Tour zeigen, wie verflochten die industrielle Geschichte mit der kulturellen ist.
Beginnend bei der Hartmannfabrik, der Anlaufstelle für die Kulturhauptstadtbesucher, geht unsere Tour weiter zur Villa des Begründers
des Chemnitzer Lokomotivbaus. Von da aus geht es zu seiner Grabstätte, einem Monument - einem Denkmal gleich. Das ist auch gut so,
denn dieser große Sohn unserer Stadt darf, wie so viele andere auch, nicht in Vergessenheit geraten.

Zusammen mit den anderen Pionieren der industriellen Revolution wie Zimmermann, Schönherr, Irmscher u.v.a. hat er durch die
enorme Anhäufung von Kapital auch eine Grundlage geschaffen, dass sich die Stadt in kultureller Richtung entwickeln konnte. Vertreter
der Kunstszene des frühen 20. Jahrhunderts, wie Martha Schrag, griffen später Motive des industriellen Umfeldes auf.

Neben der Entstehung großer, für damalige Begriffe hochmoderner Wohnviertel - dazu gehört der Kaßberg, das größte
zusammenhängende Flächendenkmal von Gründerzeit- und Jugendstilarchitektur in Europa - entstanden auch bedeutende Museen und Theater.
In der Kunstszene ergaben sich ungeahnte Möglichkeiten, die ohne Mäzene, wie die bedeutenden Industriellen der Stadt, sich so hätten
nicht entwickeln können. Noch heute zeugen große Museen, wie das Chemnitzer Industriemuseum oder das Eisenbahnmuseum in
Hilbersdorf von den fruchtbaren Jahren der Stadt und ihrer Bedeutung als Initiator der Industriellen Revolution in Deutschland.
Gerade das Museum in Hilbersdorf, eine Station unserer Bustour, erzählt dieses bedeutende Kapitel der Stadtentwicklung. Das Museum
besitzt 3 dieser berühmten Hartmann-Lokomotiven.

Auch eine weitere Station unserer Tour, die Talsperre Euba, diente seit Beginn des 20. Jahrhunderts der Wasserversorgung der
Dampfloks im RAW in Hilbersdorf.

Mit all den Stationen unserer Tour besuchen wir Stätten, die noch heute den Aufschwung unserer
Stadt, unseres Landes Sachsen und nicht zuletzt Deutschlands widerspiegeln.

Gerade solchen Pionieren der Industrieentwicklung, wie Richard Hartmann, verdankt unser Land nicht zuletzt, sich zu einem
wohlhabenden Staat entwickelt zu haben, wo auch Kunst und Kultur einen bedeutenden Stellenwert einnehmen.

Das Projekt wird vom Ortschaftsrat Euba (Roger Lohs), dem Heimatverein Euba e.V. und dem Eisenbahnmuseum in Hilbersdorf initiiert

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